Künstler im Fokus: Evangeline Zhu
Seit 2013 ist die Erste Tänzerin Evangeline Zhu mit Shen Yun in Theatern rund um den Globus unterwegs. Sie war sowohl 2016 als auch 2014 Goldmedaillengewinnerin beim Internationalen Wettbewerb für klassischen chinesischen Tanz von New Tang Dynasty Television. Zhu ist bekannt für ihre ruhige Gelassenheit und Präsenz auf der Bühne und hat mit ihrer Selbstbeherrschung das Publikum in aller Welt beeindruckt.
In diesem achten Teil der Serie Künstler im Fokus gibt Zhu Einblick in ihre Hobbys, ihre Karriere und ihr Privatleben.
Evangeline Zhu
„Ein altes chinesisches Sprichwort besagt: 'Fast alles hat einen Anfang, aber nicht viele Dinge haben ein Ende(靡不有初,鮮克有終). Es ist schwer, etwas anzufangen, aber noch schwerer ist es, es bis zum Ende durchzuhalten. Auch wenn ich jeden Tag die gleichen Dinge wiederholen muss, werde ich immer versuchen, gute Arbeit zu leisten und nicht auf das Ergebnis fixiert zu sein. Wichtig ist die Geisteshaltung, die man während der gesamten Reise an den Tag legt.“
12 Fragen an Evangeline
Was hat Dich dazu bewogen, Mitglied bei Shen Yun zu werden?
Als ich zum ersten Mal eine Shen Yun-Aufführung sah, war ich begeistert von den eleganten Tänzen, den leuchtenden Farben und der beflügelnden Energie. Ich sagte mir: Da will ich dabei sein!
Wann hast Du mit dem Tanzen begonnen?
Als ich fünf Jahre alt war. Meine Mutter meldete mich aus Spaß zu einem Tanzkurs an. Ich erinnere mich gut daran – es war ein Ballettkurs. Ich glaube, das hat mir später geholfen zu erkennen, wie sehr sich der klassische chinesische Tanz vom Ballett unterscheidet. Es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Systeme, die in zwei verschiedenen Kulturen entstanden sind, auch wenn beide auf ihre eigene Weise umfassend sind.
Hast Du eine unerwartete Freude auf Tour erlebt?
Es ist schön, in so viele verschiedene Länder zu reisen und alle möglichen Kulturen zu erleben.
Welche Stadt hast Du auf Tournee am liebsten besucht?
Rom und Kyoto. Ich mag Städte mit antiker Architektur sehr.
An welche Publikumsreaktion erinnerst Du Dich besonders?
Nach unserem Auftritt in Triest, Italien, haben die Zuschauer auf der Straße für uns geklatscht, als wir aus der Bühnentür kamen und bis wir in unseren Bus gestiegen sind. Selbst als wir weggefahren sind, haben sie immer noch geklatscht.
Was war Deiner Meinung nach der Höhepunkt Deiner bisherigen Tanzkarriere?
Die Kunst hat keine Grenzen. Wenn man denkt, dass man die höchste Stufe erreicht hat, stellt man später fest, dass es noch höher geht.
Wenn Du Dich mit drei Worten beschreiben würdest, wie würden sie lauten?
Chinesisch, ausdauernd und diszipliniert.
Was ist Dein liebstes Hobby oder Deine liebste Freizeitbeschäftigung, und warum?
Ich lese gerne Bücher oder höre klassische Musik – das ist sehr entspannend!
Der Körper jedes Tänzers ist anders. Wie pflegst Du Deinen?
Ich massiere gerne meine Muskeln, wenn sie schmerzen. Außerdem trinke ich normalerweise nichts, wo viel Zucker drin ist, und esse keine zu fettigen Speisen.
Welche ist Deine historische Lieblingsfigur und warum?
Laozi, der das Tao Te King geschrieben hat. Obwohl es nur etwa 5.000 chinesische Schriftzeichen enthält, ist es eines der grundlegenden Werke der chinesischen Kultur. Zu Beginn der Frühlings- und Herbstannalen (770–476 v. Chr.) gingen beispielsweise Dutzende von Denkschulen aus diesem Buch hervor. Es hatte also über Generationen hinweg einen enormen Einfluss.
Wie schafft man es, bei über 100 Aufführungen pro Saison die Frische und den hohen künstlerischen Standard zu erhalten?
Ich lasse die Vergangenheit los und schaue nach vorne, was ich jetzt und in Zukunft besser machen kann.
Wie definierst Du Erfolg im Leben?
Ich denke, Erfolg definiert sich nicht über den Grad des Reichtums oder des Prestiges. Vielmehr geht es darum, ob man immer nach Höherem streben und sein bisheriges Selbst übertreffen kann. Unabhängig davon, in welchem Bereich man tätig ist, wird nur derjenige Erfolg haben, der bis zum Ende durchhalten kann.