Künstlerporträt: Jaling Chen
THE EPOCH TIMES
NEW YORK – Jaling Chen hat ihre eigene Tanzphilosophie. Sie sagt, es gehe ihr nicht um die Technik, sondern um die innere Bedeutung und die Botschaften, die der Tanz vermittelt.
„Wenn ein Tänzer ausschließlich technische Fertigkeiten hätte, dann wäre er/sie nur eine Maschine, die Akrobatik macht“, sagt sie.
Chen hatte Glück, ab 2007 bei Shen Yun Performing Arts als Tänzerin einsteigen zu können und geht seitdem alljährlich auf Welttournee. In diesem Jahr war sie Erste Tänzerin im taiwanesischen Amei-Tanz „In den Bergen“. Anstatt ein Hauptaugenmerk auf das Üben der Technik zu legen, konzentrierte sie sich in der Vorbereitung darauf, etwas über die Amei-Volksgruppe zu erfahren.
Ihr Ansatz ist erfolgreich. Sie gewann zweimal Bronze beim Internationalen Wettbewerb für Klassischen Chinesischen Tanz von New Tang Dynasty Television – 2009 in der Junioren-Kategorie und 2010 in der Erwachsenen-Kategorie der Frauen.
Im Wettbewerb 2009 zeigte sie den Tanz „Duftender Lotus“. Bei diesem Tanz geht es darum, die besonderen Eigenschaften des Lotus auszudrücken, einer Pflanze, die für Chinesen einen edlen Charakter repräsentiert, da sie aus dem Schlamm herauswächst und sich über das Wasser erhebt. Sie begann den Tanz, mit gekreuzten Beinen dasitzend, um darzustellen, wie der Lotus aus dem Schlamm herauswächst, und ließ dann einige Sprünge folgen, um den transzendierenden Charakter zu zeigen.
Chen hatte sich vorgenommen, die Qualität des Lotus darzustellen. Und um das zu erreichen, bewahrte sie beim Tanzen einen ruhigen Geist und stellte ein Wesen dar, das in einer unwirtlichen Umgebung aufwächst, sich davon aber nicht beeinflussen lässt.
Kunst sollte den Menschen Güte bringen, sagt Jaling Chen.
„Nachdem man ein Gemälde gesehen hat, wird einem ein Abbild davon im Gedächtnis bleiben. Und nach dem Hören eines Musikstückes ist es leicht, sich an die Melodie zu erinnern, sie wird im Kopf bleiben und man wird sie nicht vergessen“.
Deshalb denke ich, dass die Kunst Güte in den Herzen der Menschen hinterlassen kann. Wenn es eine schöne, reine und positive Kunst ist, werden die Menschen erstaunt sein, nachdem sie sie gesehen haben, und die Güte wird bei ihnen bleiben. Wenn die Kunst aber etwas Schlechtes darstellt, wird dies nach dem Anschauen ebenso im Kopf bleiben.“
Beim Wettbewerb 2010 zeigte Jaling Chen „Feentanz in einer Quelle“, ein Stück, bei dem sie ein Kostüm trug – ein weißes Kleid, das unten blau war und Wasser symbolisierte. Der Tanz, eine Fee, die unter fließendem Wasser tanzt, umfasste anspruchsvolle Techniken, die die Bewegungen des Kleids bestimmten.
Man könnte denken, dass sie die Geheimnisse ihrer technischen Fähigkeiten für sich behalten möchte, aber sie teilt sie mit ihren Mittänzern, denn sie ist der Meinung, dass sich Tänzer, die zusammenarbeiten, gegenseitig unterstützen sollten.
Tänzer sollten „für die Aufführung tanzen und nicht für sich selbst, was bedeutet, seine persönlichen Wünsche loszulassen“, sagt Chen.
„Wenn nur zwei von 20 Tänzern in der Lage wären, einen freien Schrittüberschlag vorwärts zu machen, dann könnten ihn nur diese Beiden in einem Tanz aufführen. Aber wenn alle 20 Tänzer ihn beherrschten, würde sich die Qualität des Tanzes verbessern, denn jeder wäre in der Lage, ihn im Tanz zu zeigen“, erklärt sie.