Kostenlose Werbung für uns
Während wir das Land per Bus durchstreifen, zeigt gelegentlich ein Finger auf ein helloranges Schild. Hast du bestimmt auch gesehen. In diesem Jahr ist es meine Freundin Angelia Wang, die glücklich auf den Shen Yun-Werbetafeln springt. Vor etwa einer Woche fuhren wir an dem fröhlichen Mädchen vorbei, und ich fragte mich - wenn eine Werbetafel mit Angelia, sagen wir, 2000 $ pro Monat kostet, wie viel würden hundert Angelias kosten? Eintausend davon? Wie viele Villen konnte ich für diesen Betrag kaufen?
Werbetafeln, Zeitungsstände und Fernsehwerbungen summieren sich. Aber kürzlich wurde ich daran erinnert, dass wir hier mit Shen Yun im Vorteil sind. Manchmal bekommen wir viel Werbung umsonst.
Am 18. Januar erhielt der Stadtrat von Seattle einen Brief vom chinesischen Generalkonsul in San Francisco. Die Absicht des Briefs konnte nicht offensichtlicher sein: Sabotiere die Show. Wieder.
Laut der Epoch Times warnte der Brief des chinesischen kommunistischen Regimes die gewählten amerikanischen Beamten, "eine Deklaration oder sonstige Schützenhilfe für Shen Yun nicht zur Verfügung zu stellen, weder der Aufführung beizuwohnen, noch den Medien Interviews über Shen Yun zu geben." Es fuhr dann mit seiner bezeichnenden Parteilinie über uns fort.
Übel? Ja. Entsetzlich? Nicht mehr so arg – es ist nicht das erste Mal. Es scheint, wo immer wir auftreten, führen die Botschaften und Konsulate der P.R.C. immer etwas im Schilde. Sie überwachen straff die ethnischen chinesischen Gruppen in Übersee, und terrorisieren jeden, der zu unabhängig handelt. Shen Yun - dessen Botschaft es ist, die traditionelle chinesische Kultur wiederzubeleben, an deren Zerstörung die Kommunistische Partei so hart gearbeitet hat - ist keine Ausnahme.
Als wir von dem Brief-Ereignis zwei Wochen später hörten, seufzten wir. Und führten mit unserem Leben fort. Außerdem, jedes Mal, wenn sie versuchen, uns zu behindern, indem sie unsere Busreifen aufschlitzen oder den Zuschauern drohen, damit sie unsere Show nicht besuchen, ist es wie kostenlose Werbung. Ihre Anstiftungen rütteln die Presse wach, entrüsten die Menschen, und, was am nützlichsten ist, erhöhen unsere Kartenverkäufe.
Es kommt nur selten vor, dass ihre List gelingt. Im Jahr 2010, wenige Tage vor unserem Debüt in Hongkong, die Koffer unserer Darsteller bereits gepackt und alle sieben Shows völlig ausverkauft, widerrief die Regierung von Hongkong die Einreisevisa von mehreren wichtigen Mitgliedern unserer Produktionsmannschaft. Das war wirklich eine Schande.
Später im selben Jahr blockierte das Theater in Moldawiens Hauptstadt unsere Show, indem sie uns am Morgen unserer ersten Aufführung den Zutritt zum Theater verwehrten. Wir entdeckten, dass sowohl der Theaterdirektor als auch der Bürgermeister kürzlich von der chinesischen Botschaft bei vielfachen Gelegenheiten bezüglich Shen Yun kontaktiert worden war. Der restliche Tag bestand aus Pressekonferenzen und der Ankunft von unglücklichen Zuschauern (obwohl sie später mit Blumen zurückkehrten, um die Darsteller zu trösten).
Im letzten Jahr in Seoul mischte sich die chinesische kommunistische Partei wieder ein. Aber dieses Mal war die Presse gewappnet, das lokale koreanische Landgericht ging dazwischen, und die Show ging wie geplant über die Bühne.
Und Geschichte wiederholt sich. Dieses Mal kamen wir in Seattle zwei Tage vor unserem Auftritt an, die Presse interviewte uns, und der Vorverkauf war sehr gut. Wenn wir überall eine solche Promotion hätten, könnten wir auf die Werbungskosten verzichten und anfangen, auf eine Villa zu sparen.
Cindy Chi
Tänzerin
5. März 2012