Der chinesische Tierkreis
Legenden und Mythen machen einen großen Teil der chinesischen Kultur aus. Der chinesische Tierkreis ist das astrologische Gegenstück zu den 12 Sternzeichen in der westlichen Kultur. Auf den ersten Blick sind sie sich sehr ähnlich: beide Zyklen werden in 12 Abschnitte unterteilt; bei beiden geht es vor allem um Tiersymbole und beide sollen Hinweise auf unsere Persönlichkeit geben und unser Glück bestimmen. Aber es gibt auch einige Unterschiede.
Erstens beziehen sich die chinesischen Tierkreiszeichen auf Jahre statt auf Monate und alle Symbole sind Tiere, wenn auch ein wenig exzentrische für den westlichen Geschmack - eine Schlange? eine Ratte? ein Drache?
Zweitens geht es bei den chinesischen Tierkreiszeichen auch um die körperlichen und geistigen Eigenschaften sowie häufig darum, vorauszusagen, wieviel Glück und Erfolg ein Mensch während seines Lebens haben wird. Westliche Tierkreiszeichen dagegen beschreiben eher die Stimmungen und Beziehungen eines Menschen und treffen auch Vorhersagen oder geben Ratschläge zu zukünftigen Ereignissen und Verhaltensweisen.
Mit anderen Worten, in der volkstümlichen Kultur sagt das chinesische Tierkreiszeichen mehr darüber aus, wer Sie sind und welches Schicksal Ihnen vorherbestimmt ist als darüber, was Sie tun oder lassen sollten.
Drittens ist der chinesische Tierkreis zwar ein 12 Jahres-Zyklus, aber eigentlich ist es komplizierter. Wenn man die 12 Tiere mit den fünf Elementen aus Metall, Holz, Wasser, Feuer und Erde kombiniert, erhält man einen 60 Jahres-Zyklus.
Wer also im Jahr 2013, dem Jahr der Schlange, geboren wird, wird eine Wasser-Schlange sein und wer im Jahr 2025 geboren wird, wird eine Holz-Schlange sein und so weiter. Erst 2073 wird es wieder eine Wasser-Schlange geben.
Traditionell beginnt der chinesische Tierkreis mit der Ratte. Es geht dann in der Reihenfolge weiter mit: Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hahn, Hund und Schwein.
Aber warum sind es diese Tiere?
Das Wettrennen des Jade-Kaisers
Es gibt viele Mythen über den Ursprung des chinesischen Tierkreises, aber die folgende bekannte Geschichte erzählt, wie es zur Auswahl der 12 Tiere kam:
Der Jade-Kaiser war derjenige, der die Entscheidung traf die Kalenderjahre nach 12 Tieren zu benennen. Aber welche Tiere und in welcher Reihenfolge?
Er entschloss sich, dieses Problem mit einem Wettrennen zu lösen – wer gewinnt, wird den Tierkreis anführen und der Rest wird entsprechend folgen.
Die Ratte ist ein hinterhältiges Tier, denn sie sprang dem Büffel auf den Rücken und kurz vor der Ziellinie wieder herunter, wodurch sie das Rennen gewann.
Das Schwein, das faul war, überquerte als letztes Tier die Ziellinie und wurde damit zum letzten Sternzeichen. Doch was geschah mit dem dreizehnten Tier, der Katze?
Nun, ursprünglich wollten die Katze und die Ratte früh aufstehen und zusammen laufen. Aber als die Ratte aufwachte, weckte sie die dösende Katze nicht, sondern lief einfach alleine los. Als die Katze an der Strecke ankam, war das Rennen schon vorbei. Seitdem machen die Katzen immer Jagd auf Ratten und erbeuten sie — und das alles nur, weil die Ratte die Katze austrickste und ihr den rechtmäßigen Tierkreistitel wegschnappte.
Da ich 1990 geboren bin, ist mein chinesisches Sternzeichen das Pferd. Pferde sind freundlich, beliebt, schlagfertig, veränderungsfähig, gesprächig, agil, unwiderstehlich, intelligent, scharfsinnig, flexibel und aufgeschlossen. Allerdings können sie auch launisch sein, arrogant, kindisch, ängstlich, unhöflich, leichtgläubig, rebellisch und stur. Ich finde es sehr interessant, wie diese Zeichen manchmal wirklich die Art deiner Persönlichkeit widerspiegeln können.
Welches chinesische Sternzeichen sind Sie?
Helen Shia
Tänzerin
Tänzerin
15. Februar 2013