Die Kulturrevolution
In den vergangenen Jahrzehnten erlebte China eine Vielzahl von „Bewegungen“. Im Westen stellen wir uns unter einer gesellschaftlichen Bewegung vielleicht eine Gruppe von Menschen vor, die sich gegen Unterdrückung erhebt und für Freiheit oder Gerechtigkeit kämpft. Doch in China war die Situation in den letzten Jahrzehnten genau umgekehrt – die Bewegungen wurden vom Staat gefördert. Seitdem die Kommunistische Partei Chinas im Jahr 1949 durch eine gewaltsame Revolution an die Macht kam, war der "Klassenkampf" eine ihrer wichtigsten Doktrinen. Verschiedene Bewegungen wurden in dem Versuch gestartet, verschiedene Gruppen oder Ideologien, die von der Partei als Bedrohung betrachtet wurden, auszulöschen.
Die „Bewegung zur Unterdrückung von Konterrevolutionären“ Anfang der 1950er-Jahre zielte darauf ab, die traditionellen chinesischen Religionen Buddhismus und Taoismus zu zerstören. Da die Partei offiziell ein marxistisch-atheistisches Regime war, stand Religion in direktem Widerspruch zu ihrer Herrschaft und wurde als eine Bedrohung empfunden, die der Partei die Herzen und das Denken der Massen streitig machen könnte.
Die „Anti-Rechts-Bewegung“ von 1957 zielte auf Intellektuelle, da diese die Beweggründe der Partei leicht analysieren und bloßstellen konnten. Diese beiden Bewegungen wurden auf direkten Befehl der Partei durchgeführt und führten zu einem Massaker an der kulturellen Elite Chinas, was den Weg dafür ebnete, dass die Kader die traditionelle chinesische Kultur durch kommunistische Parteikultur ersetzen konnten.
Die Kulturrevolution (1966–1976) war für die traditionelle Kultur Chinas katastrophal. Während der beispiellosen, massiven politischen Bewegung wurde die 5000 Jahre alte Kultur Chinas fast vollständig ausgelöscht. Die Kampagne etablierte den Personenkult Mao Tse-tungs und indoktrinierte die Nation mit Maos Denkweise und Diskursstil. Alte Reliquien und Antiquitäten, Kalligrafien und Gemälde, klassische Bücher und Schriften wurden verbrannt. Tempel und Statuen wurden zu Staub gemacht. Millionen von Leben wurden vernichtet. Chinas traditionelle Feiertage, Benimmregeln, Unterhaltungsformen, ja die ganze Kultur selbst, sollte nie wieder dieselbe sein.
Der Kommentar 6 der Neun Kommentare über die Kommunistische Partei (veröffentlicht von der Zeitung The Epoch Times) bietet eine systematische Darstellung dieser Geschichte.
11. September 2011