Probleme beim Laden meines iPhone und IAS-Symptome
Manche Dinge sind für das Tournee-Leben einfach entscheidend. Für mich ist mein iPhone eines von ihnen. Eines Nachts in Cincinnati steckte ich mein iPhone in eine Steckdose, aber es ließ sich nicht aufladen. Ich steckte es an mein Netbook – doch nichts. Ich versuchte ein anderes Kabel – immer noch nichts. Zu meiner Bestürzung entdeckte ich, dass es sich nicht aufladen ließ, weil mehrere Pol-Anschlüsse im iPhone verbogen waren und alle Hoffnung schien verloren zu sein.
Panik brach in mir aus, als ich begann, mir darüber Sorgen zu machen, wie ich die restliche Tournee ohne ein iPhone überleben sollte. „Was soll mich morgens aufwecken? Wo werde ich alle meine Notizen speichern? Es wird für mich auf den langen Busfahrten vorbei sein...“ Als ob es mich ärgern wollte, höhnte mein iPhone: „10% der Batterie übrig.“
Dann erkannte ich, dass ich IAS oder das iPhone-Abhängigkeits-Syndrom entwickelt hatte. Ich verließ mich für so viele Dinge auf es – sogar einfache Dinge, wie nach dem Datum und der Zeit zu sehen. Es ist mittlerweile so nützlich geworden, dass ich fast nicht mehr auf es verzichten kann. Es jetzt zu verlieren schien, als ob alles über den Haufen geworfen würde.
Warum war ich so abhängig? Ich grübelte über diese Frage nach und bemerkte, der Hauptgrund war Bequemlichkeit. Ich dachte immer, wie großartig es sein würde, wenn ich ein Multifunktionsgerät hätte, mit dem ich Musik hören, Videos anschauen und Bücher lesen könnte. Das Erscheinen des iPod Touch machte dies möglich und die Geburt des iPhones und des App-Ladens eröffnete viele weitere Möglichkeiten.
Wir sind oft mit Kopfhörern, iPod/iPhone in der Hand zu sehen, wie wir zu Musik tanzen oder Bewegungen von Tanzvideos nachahmen. Wir füllen unsere Geräte mit Videos von verschiedenen Tanzwettbewerben, damit wir diese immer wieder ansehen können. Diese iGeräte sind für uns Tänzer unentbehrliche Begleiter geworden, ich denke Seron würde dem zustimmen.
Bequemlichkeit, Beweglichkeit und Vielseitigkeit machen iGeräte ideal auf einer Tournee. Zum Beispiel:
- Es ist ein parater Währungs- und Maßeinheitenumrechner, der beim Länderhüpfen unerlässlich ist.
- Es ist mein Wecker am Bett. Ein Bonus dabei ist, ich kann mir aussuchen, zu sanfter Musik aufzuwachen, anstatt zu dem lauten und nervigen BEEP BEEP BEEP des traditionellen Weckers.
- Ich benutze eine App, die alle meine Ausgaben während der Tournee dokumentiert. Schlecht fühlen über Mehrausgaben = Motivation sparsam zu sein.
- Es ist ein Multifunktionsgerät. Ich habe ein chinesisches Wörterbuch, ein englisches Wörterbuch, ein chinesisch-englisches Wörterbuch, einen Übersetzer für alles andere und eine Offline-Version von Wikipedia.
- Es ist praktisch für schnelle Fotos und die LED-Leuchte dient auch als Notfall- Taschenlampe.
- Es speichert meine neuen Nachrichten, wie Berichterstattungen bei The Epoch Times über unsere Aufführungen und Zuschauerstimmen.
- Ich gestalte während des ganztägigen Busfahrens die meisten meiner Blogs auf dem iPhone.
Die einzige Sache, die ich nicht damit tun kann, ist telefonieren. Ja, ich weiß, was Sie denken. Ich entschied, dass die iPhone-Tarife zu teuer sind und legte mir deshalb ein Simpelfon zu – nur ein einfaches Mobiltelefon – um Telefonate zu führen. Folglich blieb ich bei einem fetten iPod Touch mit größeren Lautsprechern. Und diese größeren Lautsprecher bewiesen sich zum Tanzen als nützlich.
Mein iPhone inmitten der Tournee zu verlieren, schien eine Katastrophe zu sein. In einem Akt der Verzweiflung schnappte ich eine Pinzette und versuchte die verstümmelten Stifte im Stecker gerade zu biegen. Ich zerbrach zwei der zerbrechlichen Dinger, aber konnte einen gerade biegen. Ohne die Hoffnung zu verlieren, steckte ich das iPhone-Kabel ein. Das iPhone reagierte mit einem „Beep!“ gefolgt von einem Akku-Symbol. Ich wischte mir den Schweiß von meiner Stirn – ich war gerettet.
Wenn ich an meine Operation zurückdenke, frage ich mich: Was, wenn es nicht funktioniert hätte? Hätte ich ohne ein iPhone überlebt? Wahrscheinlich, obwohl es sehr unangenehm gewesen wäre. Aber wenigstens wäre ich immer noch in der Lage gewesen, zu telefonieren.
Gary Liu
Tänzer
7. März 2012